In einer geschlossenen Volkswirtschaft hat sich ein Unterbeschäftigungsgleichgewicht bei einer Arbeitslosenquote von u = 17,355 % (A = 100), einem Zinsniveau von i = r = 12,4 % (Nominalzins = Realzins) und einem Preisniveau von P = 1 eingestellt. Es gelten die nebenstehenden Verhaltensgleichungen (1) bis (4) für die Güternachfrage. Die Produktionsseite der Volkswirtschaft wird über die Gleichungen (5) bis (7) abgebildet.
Die Konsumnachfrage hängt vom verfügbaren Einkommen der laufenden Periode ab (kein Robertson-Lag für die Einkommensabhängigkeit der Güternachfrage, vgl. (8)). Die Unternehmen orientieren ihre Produktion an den erwarteten Absatzmöglichkeiten (Y = N,erw). Gleichung (9) zeigt, dass sie ihre Nachfrageerwartung am Durchschnitt der beiden Vorperiodenwerte orientieren (extrapolative Erwartungsbildung auf der Basis von zwei Perioden).
Zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit bewilligt die Regierung zusätzliche öffentliche Mittel für ein Beschäftigungsprogramm in Höhe von DG = 28.
Schritt 1: Einkommen-Ausgaben-Analyse
Welche Einkommens- und Beschäftigungswirkungen sind im Rahmen einer einfachen keynesiansichen Multiplikatoranalyse zu erwarten? Veranschaulichen Sie die Ergebnisse und die ihnen zugrundeliegenden Annahmen durch grafische Darstellungen in Form von Y-N-, Y-i- und Y-P-Diagrammen.
Schritt 2: IS-LM-Analyse
Der Geldmarkt der betrachteten Volkswirtschaft lässt sich mit Hilfe der der Gleichungen (10) bis (13) beschrieben.
Zeigen Sie, wie sich die Ergebnisse aus Schritt 1 (Einkommens- und Beschäftigungswirkung) durch die explizite Einbeziehung des Geldmarktes verändern. Illustrieren Sie ihre Argumentation wieder mit entsprechenden Y-N-, Y-i- und Y-P-Diagrammen.
Schritt 3: AD-AS-Analyse (Nominallohnfixierung)
Berücksichtigen Sie nun auch die Güterangebotsseite der Volkswirtschaft. Hierzu ist bekannt, dass sich die Unternehmen gewinnmaximierend verhalten (für die kurzfristige Preisanpassung vgl. nebenstehende Abbildung). Die Gewerkschaften betreiben eine Politik der Nominallohnfixierung (vgl. (14)). Bestimmen Sie die AS-Kurve und zeigen Sie, wie die geplante Staatsausgabenerhöhung im Rahmen des AD-AS-Modells auf Einkommen und Beschäftigung wirkt.
Schritt 4: AD-AS-Analyse (Reallohnfixierung)
Wie ändern sich die Ergebnisse aus Schritt 3, wenn die Gewerkschaften eine Politik der Reallohnfixierung betreiben? Nehmen Sie hierzu an, dass die Nominallöhne alle vier Perioden ausgehandelt werden und simulieren Sie den Anpassungsprozess für die ersten acht Tarifverhandlungen.
Knobelfrage: Bei welchem Einkommens-, Zins- und Preisniveau erreicht die Modellvolkswirtschaft dann ein neues gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht?
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