Programm-Infos
Hier erhalten Sie Informationen über das Grundkonzept von MAKROMAT 5.1, die zugrundeliegende CAL-Idee, das verwendete Zeit- und Analysekonzept, die abgebildete makroökonomische Modellwelt, das Software-Design, die Möglichkeit von Seminareinsätzen sowie die Soft- und Hardwarevoraussetzungen für den Betrieb von MAKROMAT 5.1.
Grundkonzept: Werkzeugcharakter und "WYGIWYK"
Die makroökonomische Simulationssoftware MAKROMAT ist ein CAL-Programm (CAL = Computer-Assisted Learning), das den Anwender bei der Einarbeitung in die gesamtwirtschaftliche Theorie unterstützt. Hierzu liefert es zahlreiche Berechnungs- und Aufbereitungsdienste für den makroökonomischen Modellbau. Im Vordergrund der MAKROMAT-Konzeption steht der Werkzeugcharakter des Programms: Es soll dem Nutzer lästige rechen- und zeichenintensive Routinetätigkeiten abnehmen, nicht aber das Denken. Hierzu eröffnet es vollständigen Zugriff auf alle Parameter der Modellumgebung. Dies geschieht in strukturierter Form, so daß auch Anfänger auf dem Gebiet der makroökonomischen Theorie nicht durch die mögliche Parametervielfalt irritiert werden. MAKROMAT leistet echtes WYGIWYK (What You Get Is What You Know): ausgehend vom einfachsten aller denkbaren Modelle kann sich der Anwender Schritt für Schritt sein Wunschmodell zusammenstellen. Alle nicht explizit eingegebenen Größen bleiben per Voreinstellung wirkungslos im Hintergrund, so daß sie den eigenen Modellvorstellungen mit Sicherheit nicht in die Quere kommen können.

CAL-Idee: Stoffindividualisierung durch Berechnungsexperimente
Computer-unterstütztes Lernen motiviert zur ständigen ökonomischen Interpretation der in verschiedenen Modellwelten erzeugten Ergebnisse, weil der formale Aufwand hierfür auf ein Minimum reduziert wird. MAKROMAT ermöglicht vielfältige Variationsmöglichkeiten zur Verdeutlichung des Einflusses beliebiger Parameter in individuellen Sensitivitätsanalysen und trägt so dazu bei, Unsicherheiten im Umgang mit den zahlreichen makroökonomischen Größen abzubauen. Eigene Wenn-Dann-Prognosen können durch entsprechende Berechnungsexperimente jederzeit überprüft werden. Politiksimulationen erlauben die Analyse von Ziel-Mittel- Zusammenhängen. Im Gegensatz zu einfachen Trainingsprogrammen muß der Anwender Fragen an die Modelle selbst generieren und die Antworten mittels der Simulationsumgebung eigenständig entwickeln. Dies ermöglicht einen hohen Grad an Stoffindividualisierung, den auch die besten Lehrbücher nicht leisten können.

Zeit- und Analysekonzept: Statisch, komparativ-statisch und dynamisch
MAKROMAT arbeitet mit einem zeitdiskreten Intervall von maximal 5000 Perioden. Für einfache makroökonomische Modelle reicht allerdings ein Umfang von 100 Perioden aus. Für die Startperiode t = 0 wird grundsätzlich eine Gleichgewichtslösung berechnet (statische Analyse). Ausgehend hiervon können in der Folgezeit (t = 1, 2, 3 ...) beliebige dauerhafte oder temporäre Änderungen am Modell vorgenommen werden. MAKROMAT zeigt dann periodenindividuell, welche Impulse sich aus den Datenänderungen ergeben und wie sich diese Störungen auf die Modellergebnisse auswirken. Auf dem frei wählbaren Analyseintervall kann dann beobachtet werden, wie das Modell Störungen verarbeitet und wie es sich an ein neues Gleichgewicht herantastet (dynamische Analyse). Der Vergleich der Anfangs- und Endergebnisse des Analyseintervalls ermöglicht bei stabilen Modellen zusätzlich eine komparativ-statische Analyse.

Modellwelt: Integraler Ansatz
Die von MAKROMAT abgedeckte Modellumgebung reicht von einfachen Einkommensmodellen keynesianischer Prägung bis zu preisdynamisierten Angebots-Nachfrage-Modellen mit endogenem Einkommen, Beschäftigung, Zinsniveau, Wechselkurs (oder Geldmenge) und Preisniveau bzw. Inflationsrate (Phillips-Kurven-Ansatz). Zwei-Länder-Modelle sind in Vorbereitung. Die Modellwelt ist so gestaltet worden, daß der Nutzer nie zu einem Modellwechsel gezwungen wird, sondern nur durch Modellerweiterungen den Analysegegenstand ausweiten kann (Abwärtskompatibilität im Modellbau).

Software-Design: Benutzerfreundlichkeit
Bei der Entwicklung von MAKROMAT ist auf größtmögliche Benutzerfreundlichkeit geach-tet wor-den, damit der Entlastungseffekt von CAL nicht durch den Einarbeitungs-aufwand in die Programm-bedienung kompensiert wird. Die Grundfunktionen des Programms lassen sich schnell einüben, so daß auch Anfänger auf dem Gebiet der Makroökonomik sofort mit dem Programm arbeiten können. Die Bildschirmaufteilung unterstützt durch das Doppelfensterkonzept einen Zwei-Perioden-Zugriff auf das aktuelle Modell. Dies erlaubt unmittelbar statische und komparativ-statische Analysen, die mit wenigen Mausklicks um Sequenztabellen zur dynamischen Analyse ergänzt werden können. MAKROMAT zeigt anhand des periodenbezogenen vollständigen Gleichungssystems, wie die Eingaben des Nutzers interpretiert werden. Modellabhängige Kennzahlen werden ständig in Ergebnisfenstern eingeblendet. Grafische Modellaufbereitungen wie z. B. Einkommen-Ausgaben-diagramme, IS-LM-Z-Grafiken oder Kurvenherleitungen sind jederzeit und für jede beliebige Periode abrufbereit. Eine kontextsensitive Hilfefunktion steht bei Fragen zur Programmbedienung für Antworten bereit.

Seminareinsatz: Tutorenprogramme
MAKROMAT eigenet sich als Analysesoftware zum Einsatz in computergestützten Tutorenprogrammen. An der Universität Münster werden seit 1991 derartige Veranstaltungen als Ergänzung der makroökonomischen Grundausbildung für jährlich etwa 300 Studierende durchgeführt (s.a. hier). Seit 1992 werden sie vom Wissenschaftsministerium des Landes NRW im Rahmen des Aktionsprogramms "Qualität der Lehre" gefördert. Die Vermittlung der Programmbedienung nimmt innerhalb dieser Tutorenprogramme nur wenig Raum ein. Der Schwerpunkt der Veranstaltungen liegt in der Einübung des inhaltlich sinnvollen Umgangs mit dem Programm (CAL-Technik), so daß die Studierenden in die Lage versetzt werden, selbständig theoretische Probleme mit Hilfe des Computers zu lösen.

Soft- und Hardwarevoraussetzungen
MAKROMAT läuft in der aktuellen Version 5.1 auf den Microsoft Betriebssystemen Windows 95/98 und Windows NT 4.0. Pentium-Prozessoren ab 90 MHz-Taktfrequenz mit mind. 16 MB (98/NT: 32 MB) Hauptspeicher sind empfehlenswert. Die installierte Version belegt etwa 8 MB Festplattenspeicher.